SCHLADMING-DACHSTEIN
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SCHLADMING-DACHSTEIN

Nach Schladming-Dachstein zum Schifahren und für atemraubende Winterfreuden

Ist es doch die Größe?

Frühlingsschilauf zwischen Schladminger Tauern und Dachstein. Als da sind – und man muss sagen unter anderem – die 4-Berge-Skischaukel sowie die Alternativ-Urlaub-Sonnenterrasse Ramsau.

Der Beginn war nicht vielversprechend, zuerst war es fürchterlich kalt gewesen, zur Anreise war eine Warmfront mit Regen bis hoch hinauf vorhergesagt. Allerdings es kam viel besser, Christa Kummer hatte sich wohl mit den Isobaren vertan. Verwöhnt, wie man nun einmal ist, will man guten Schnee und Sonne – mindestens. Gleich neben unserem Hotel, dem Panoramahotel Gürtl, fuhr uns eine kleine Museumsgondel hoch auf den Hauser Kaibling. Wir begannen also unsere vier Berge Tour von Ost nach West in Haus im Ennstal. Unerwartete Morgensonne, relativ freie und wirklich gut präparierte Pisten luden zum Tempobolzen. Wer zum Beispiel die 18 in Poysdorf kennt: ein gehörig erhöhter Abschlag auf einem weiter abfallenden Par 5 mit breitem Fairway, kaum Hemmnisse oder Hindernisse, da lässt Mann es tuschen. Jedenfalls die Pisten des Hauser Kaiblings sind des Carvers Paradies. Wir genossen es in unserer vormittägigen Kraft ausgiebig. Schließlich wollten wir weiter, weiter nach Schladming. Zunächst auf die Planai und hier auf der Einser, fesch, und den Zielhang hinunter, hinein ins Ski-Stadion. Der letzte Streckenabschnitt ist die Piste des Nachtslaloms. Man kennt den Hexenkessel zumindest von der TV-Übertragung, im Jänner 2018 einmal mehr der nächtliche Festsaal von unserem Marcel mit seinen 50.000 kreischenden Fans. Kolossal. Die Piste, ja schon, ganz schön steil, und wenn man bedenkt, dass die Herren den Schi auf der von ihnen gewünschten Linie zu halten vermögen, in einem Schnee, wozu Otto Normal-Pisten-Rutscher blankes Eis sagt, zumal. Unser Ritt nach unten auch kolossal, erheblich erleichtert, weil wir aufgernten Schnee unter den Latten vorfanden. Dann begann es doch noch zu regnen. Zeit für eine Tee-Pause, Zeit, um über Größe von Skigebieten zu schwadronieren. Frei nach Alt-Präsident Clinton: It‘s the size, stupid. 123 Pistenkilometer mit 44 Seilbahnen, der Schibus-Fahrplan steht dem Grazer Busfahrplan wenig nach, Schi-Hütten Sonderzahl, Après-Ski-Tempel zuhauf. Die Infrastruktur ist komplett und state of the art. Unterkünfte, Verpflegung, Sportgeschäfte, Ski-Verleihs: alles da. Unweit des Ski-Stadions beginnt die Fußgängerzone, sie gibt sich städtisch. Größe und der Superlativen kein Ende: 5 Regionen sind Mitglied im Skiverbund Ski amadé, wozu auch die Region Schladming-Dachstein gehört. Mit einer Skikarte können somit insgesamt 760 Pistenkilometer befahren werden. Glücklich unsere Entscheidung, den Schibus bis zur Gipfelbahn Hochwurzen zu nehmen, spart langes Sessellift Fahren und oben angekommen, schneite es. Nach vormittäglichem Frühlingsschilauf gab jetzt der Winter mit großen Flocken ein Revival, im Übrigen herrschten tadellose Bedingungen und ein Highlight stand noch aus: die Reiteralm. Der vierte Berg in einer Reihe von Schibergen, deren Pisten im Wesentlichen nord-exponiert ins Ennstal abfallen. Der sich daraus ergebende Umstand der geringen Sonneneinstrahlung und die Schnee-Erzeugung erlauben es den Orten auf einer Seehöhe von 800 Metern Schibetrieb bis nach Ostern anzubieten. Der höchste Punkte der 4-Berge Ski-schaukel befindet sich übrigens auf 2.015 m am Hauser Kaibling. Auf der Reiteralm trat wieder die Sonne hervor. Die Reiteralm rühmt sich und wir wissen es von Interviews mit Marcel Hirscher; hier trainiert er und der Rest der – um die – Stangen fahrenden Ski-Elite. Wir nahmen den Wink mit der Riesentorlauf-Stange auf und verordneten uns Training. Es kann nicht verkehrt sein, dort und wenn möglich so zu üben, wo und wie der übergroße Ski-Held trainiert. Wir waren von den Trainingsbedingungen hinter einer Absperrung – niemand nahm Anstoß – angetan, sodass wir anstatt alle drei Täler, vier Berge zurückzupendeln, bis Liftschluss auf der Reiteralm blieben und abends den Schibus zurück ins Hotel nahmen. Wir können seriöser Weise nicht bestätigen, dass die Schladminger 4-Berge Skischaukel 123 Pistenkilometer hat, wir gestehen aber, Après-Ski war nach diesem ersten Schitag nicht mehr.

Mal was Neues ausprobieren: Wir wollen gemütlich Biathlon laufen.
Ehrlich gesagt, wir waren nach dem ersten Schitag ausgepowert und wollten es mit Biathlon ruhiger angehen. Eine Fehleinschätzung. Die Vorstellung, dass ein Plateau flach wie ein Schneidbrett ist, ist falsch; zumindest die Ramsau ist erstaunlich hügelig aus der Sicht eines selten Langlaufenden. Auch deshalb wurde dieser warme Frühlingstag mit breiter Sonne von einem blitzblauen Himmel kein Ruhetag. Wir fuhren über Weissenbach durch ein tiefverschneites Tal hinauf nach Ramsau, der Ort erstreckt sich mit einigen Streusiedlungen weit über das Sonnenplateau am Fuße der imposanten Dachstein-Südwand. 220 Kilometer Loipen – wie gesagt: size matters – schlängeln sich durch eine liebliche Landschaft. Klassisch oder Skaten? Man lieh uns Skating-Ski, und erwähnte: „Mit den gleichen läuft der Fourcade [Martin F. ist der Marcel H. unter den Biathleten]“. Dann übernahm uns Uwe von der Langlaufschule fit & fun. Wir starteten mit einer Enttäuschung, denn für richtiges Biathlon, Schießen mit einem Kleinkaliber-Gewehr, hätten wir uns früher anmelden müssen. Wir werden nur mit Laser-Gewehren spielen. Uwe versicherte uns, dass ungeachtet der relativ geringen Distanz beim Laser-Biathlon, diese in einer korrekten Relation zur üblichen Biathlon-Distanz und den entsprechenden Scheibengrößen stehe. Er informierte mit wahrer Begeisterung und die Aussicht auf eine Art Trainingsbiathlon versöhnte. Wissen Sie: dass die Biathleten liegend „auf Scheiben so groß wie das Innere von Klopapierrollen“ in 50 Metern Entfernung schießen? Können Sie sich vorstellen: dass der beste Läufer unter den Biathleten nicht unter die ersten Hundert der reinen Langläufer käme. Solche Geschichten streute Uwe ein, vor allem aber wies er uns an in: Grob- und Feinvisier-Techniken, Atemtechniken, Schussfolgen, Haltung, Position. Lasst uns schießen, zunächst liegend. Und wir schießen wie die Weltmeister, eine fehlerfreie Fünferserie nach der anderen, untermalt mit einem herrlichen Sound, wenn die virtuelle Scheibe fällt. So wohlklingend, wie ein ins Loch kollernder Ball. Stehend schießen, das ist ein anders Spiel. Das ist als sei ein Golfer gewohnt, vom Kinderabschlag zu spielen, und jetzt soll er von ganz hinten abschlagen. Wir sind noch nicht gelaufen und damit nicht außer Atem, es weht keine Brise, die Sonne scheint, die Vogerl zwitschern, es geht um nichts – außer der drohenden Scham fürs Vorbeischießen, ein Luftschlag quasi, doch das Visier lässt sich nicht auf der Scheibe halten. Fehlerfreie Fünferserien. Fehlanzeige. Wir beginnen mit dem Laufen, Skaten. „Geht a bißl in die Knie“, sagt Uwe, kaum, dass wir einen Hoppala vermieden haben. Diese Langlauf-Ski scheinen uns so kurz wie Kinderschi und so etwas wie Kanten, so etwas wie Halt bieten, ist ihnen nicht eigen. Wir finden unsere Mitte und einen mittigen Stand, skaten zunehmend souverän ein paar Runden in feuchtem, tiefem, schwerem Schnee. Das kostet Kraft. Endlich starten wir mit unserem Mini-Biathlon: Laufen, Keuchen und Liegend-Schießen, Strafrunde, Laufen, stärker keuchend und Stehend-Schießen, einige Strafrunden, Laufen und das Ganze noch einmal. Mann oh Mann, Biathlon kommt nicht von ungefähr von den rauen Nordvölkern, aus der Jagd und vom Militär. Biathlon ist eine exotische, interessante, wunderbare, aber auch echte Herausforderung für Topfentorten-Esser. Wir finden, in der Ramsau gibt es die besten Topfentorten – weltweit.

www.schladming-dachstein.at

Panoramahotel Gürtl***s
Wir waren in Haus im Ennstal bei den Gürtls zu Gast, es ist ein Familiengeführtes Haus. Der Hausherr steht hinter der Schank, die Hausherrin, auch die Alt-Hausherrin sitzt in der Rezeption, das ermöglicht schnelle, verständliche, kompetente und freundliche Kommunikation. Das Haus besteht nach einigen Ausbaustufen aus mehreren mit einander verbundenen Häusern. Zimmer, Essen, Wellness übererfüllen die Standards der gegebenen Kategorie. Vom Balkon des Panoramahotels sieht man den Golfplatz Schladming-Dachstein, es ist ein Golf-Partnerhotel.

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