EXTRAVAGANTES » INTERVIEWS » Interview Martin Kerscher
Martin Kerscher, ehemaliger Präsident des Fussballclubs FC Tirol und heute Präsident des GC Kitzbühel, zählt mit Sicherheit zu den bekanntesten Persönlichkeiten im österreichischen Golfsport. Kerscher ist seit 1997 Präsident des GC Kitzbühel und zählt damit zu den am längsten dienenden Clubpräsidenten des Landes. „Ich spiele bereits seit 50 Jahren Golf, Golf war immer mein Leben“, erzählt Kerscher.
ExtraGolf traf Martin Kerscher zum Interview.
ExtraGolf: Worauf sind Sie als Präsident des GC Kitzbühel besonders stolz?
Der Golf Club Kitzbühel besteht seit 1955 und wurde vom Grafen Carl Lamberg mit Hilfe einiger Kitzbühler Persönlichkeiten gegründet, alle meiner Vorgänger waren Pioniere des Golfsportes in Österreich! Mit Namen wie Guido Reisch, Heinrich Harrer und natürlich Toni Sailer in einer Reihe zu stehen, ist eine Ehre aber auch Auftrag den Club in die Zusowie viele nationale und international Titel bei großen Meisterschaften sind ein Beweis unserer grossen sportlichen Vergangenheit. Besonders stolz sind wir jedoch alle auf unsere neue Anlage, geplant von Graf Max Lamberg, welche bereits einige Male zum
schönsten 9 Loch Platz gewählt wurde.
Was hat sich geändert, seit Sie Präsident sind?
Bis auf 14 Schläger im Bag, fast alles! Golf ist von einer exklusiven Freizeitbeschäftigung, bei der jeder jeden kannte, zu einem gutem Geschäft geworden. Österreich hat sich auch als Golfdestination intensive weiterentwickelt und wir können stolz sein auf unsere Plätze und Clubs.
Wie sehen Sie die Zukunft von Golf in Österreich?
Wir sind gut aufgestellt, der Golfverband macht einen guten Job, die Clubs/Betreiber sind zum Teil richtig gut und brauchen keine Vergleiche scheuen. Die großartigen Zuwächse von Neueinsteigern in den 90ziger Jahre sind vorbei, ich denke die Mehrheit der Clubs in unserem Land haben die selbe Situation. Die sportliche Entwicklung der letzten Jahre war fantastisch. Aber ob das das genug sein wird, um neue „Golfer“ zu begeistern, glaube ich nicht. Wir von den Clubs sind gefordert, wir müssen neue Golfer bringen, sei es durch Nachwuchs Programme, Quereinsteiger und andere Aktivitäten. Im Vorstand unseres Clubs gibt es immer wieder Debatten ob wir unsere Schwerpunkte weg vom Sport und mehr zum Gesellschaftlichen verlagern sollten. Das eine schließt das andere natürlich nicht aus, allerdings ist es auch das Spiegelbild eines Golf Clubs, der in die „Jahre“ gekommen ist.
Wie beurteilen Sie das Angebot von Österreich als Golfdestination?
Einzigartig, und abwechslungsreich! Wie könnte man den Golfsport in Österreich noch weiter voranbringen Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, den wir weitergehen sollten! Solange es Investoren gibt, die Plätze bauen und betreiben, solange wir den Wettbewerb nicht übertreiben und solange es ehrenamtliche Funktionäre gibt, die ihre Freizeit ihrem Club zur Verfügung stellen, wird der Golfsport weiter wachsen. Mit Markus Brier und Bernd Wiesberger haben wir zwei hervorragende Golfer, die junge Leute zum Golfen bringen und das österreichische Golf echt gut repräsentieren. Die sensationellen internationalen Erfolge von Manuel Trappel und Matthias Schwab sind großartig und helfen, Golf noch mehr in der breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen.
Ihre weiteren persönlichen Ziele?
Mein Leben so zu leben, sodass ich mit 80 diese Zahl auf die Scorekarte bringe.