ARLBERG
Winterurlaub auf dem Arlberg

Deutsche, Italiener mögen „kicken“ können, wir können „schifoan“. Gibt es eine Bevölkerung, für die Schifahren einen höheren Stellenwert hat als die österreichische? Klammers Olympia-Abfahrt war der sprichwörtliche Straßenfeger; Herminators Abflug in Nagano legendär; Hirscher ist Nationalheld; 3 Millionen Österreicher fahren Schi, gehen Schitouren oder Snowboarden. – Die erste Adresse für Schifahren ist der Arlberg.

ExtraGolf & Reisen ist ein Magazin für Golfer. Wir lieben Golf: Grüne Wiesen, Teiche, Waldschneisen. Rückschwung mit guter Körperdrehung und einhergehender Gewichtsverlagerung. Durchschwung mit leichtem Griff, um das Schlägerblatt in der Regel square, zügig und mit maximaler Beschleunigung zum Ball zu bringen. Strike. Im Moment fühlt der Golfer den reinen touch, registriert den satten Klang, im Nachschauen findet er sich bestätigt und sieht seinen Ball hoch hinaus auf den Flaggenstock zufliegen. Es geht um diesen Moment. Einige gute Schläge, man kommt in the zone: es schwingt, es spielt. Das tut so, so gut.

ExtraGolf & Reisen zeigt in dieser und will in den nächsten Herbstausgaben die Verlockungen des Winters in den Bergen aufzeigen. Gemäß W. Ambros: „... weil Schifoan is des leiwandste“. Vor allem in einer Ansichtskarten-Landschaft mit blauem Himmel, glitzerndem Schnee, umringt von majestätischen Bergen. Hinein in einen unverspurten Hang. Ab, weg, los: ungeachtet des gehörigen Gefälles in der Falllinie, denn ob des vielen Pulverschnees braucht es Tempo. Erste Richtungsänderung durch sachte Gewichtsverlagerung, man sinkt tiefer ein, das folgende Hochentlasten geschieht als Reaktion wie von selbst – ein Moment der Schwerelosigkeit, ja, der Erlösung – und schon geht es tiefer in den powder, der einem weich aufnimmt. Gleichgewicht halten! Trotz Schräglage, Stauchung und Streckung in rasanter Fahrt. Der Schnee stäubt hoch und über einen hinweg, das schränkt die Sicht sowie das Atmen ein. Nach 25, 30 Schwüngen verändert sich die Selbstwahrnehmung. Irgendetwas schwebt und pendelt irgendwo in der Brust. Nicht aufhören, weiter! Bis man absolut nicht mehr kann. Stehen bleiben und umfallen aus reiner Freude. Schifahren ist atemberaubend und sehr erfüllend. Der Arlberg – „Die Wiege des Skilaufs“ – war immer schon das erste, das größte, das beste Schigebiet. Er hat Geschichte, Tradition, Atmosphäre; Sieger, Hochadel, Prominente; Hotels, wo Familien in der dritten Generation buchen, „Nobelorte“ wie Zürs oder Lech. Man merkt überwiegend, das Streben hohe Qualität anzubieten.

Manager der Liftgesellschaften entwickeln ihr „Produkt“ weiter: 2013 wurde Schröcken/Warth mit dem Auenfeldjet an Lech/Zürs angeschlossen. Mit Beginn der heurigen Wintersaison liefert man ein Meisterstück ab – mit vier neuen Bahnen: Trittkopfbahnen, Flexenbahn und Albonabahn II –, indem man „den Kreis schließt“, eigentlich, indem man eine Verbindung der Schigebiete diesseits und jenseits des Flexenpasses schafft. Wer bisher zum Beispiel von St. Anton nach Zürs wollte, nahm ein Taxi oder bestieg den Bus, die Fahrt war zeitauf wendig. Künftig kann man von Alpe Rauz/Stuben mit der Seilbahn auf den Trittkopf und damit in das Zürser Schigebiet gelangen. Und vice versa. Dazu eine ergänzende Berichtigung, welche eine aus einer Vielfalt an Möglichkeiten aufzeigt, die der Arlberg bietet. Von St. Anton konnte man schon bisher ohne Auto nach Zürs fahren, doch war und ist diese Tour wenigen vorbehalten. Sie führt über die Valluga. – Die Valluga ist der höchste Berg des Arlbergs, wobei der Arlberg bekanntlich kein Berg, sondern ein Bergmassiv ist, oder einen Weg über ein Massiv bezeichnet. Wenigen vorbehalten, weil der Zugang mit Schiern zur schmalen Gondel der Vallugabahn II nur mit Schilehrer oder Schiführer möglich ist, der wiederum nimmt nur Gäste mit, von denen er überzeugt ist, dass sie die Tour bewältigen können und zwar mit heilen Knochen. Die Abfahrt nach Zürs beginnt mit einer Mutprobe und ist ein veritables highlight in einem Schifahrer-Leben. Das anschließende Pazieltal ist von Ehrfurcht gebietender Schönheit.

Die ganz große Runde: Die Arlberger nennen ihre neue, den ganzen Arlberg von Warth bis zum Rendl/St. Anton und zurück umfassende Runde nicht gerade kleinlaut „Run of Fame“. Andererseits nach 65 Kilometern und 18.000 überwundenen Höhenmetern werden die meisten Schifahrer von einem erfüllten Skitag sprechen und eher gut schlafen.

Die Orte am Arlberg spielen, auch was die Hotellerie betrifft, in einer eigenen Liga. So ist die Dichte an 5 Sterne Häusern – beispielsweise in Lech – beachtlich. Bemerkenswert wie Hoteliers Bestehendes mit neuen Ideen, mit gelungener Architektur erweitern. Viele haben in den vergangenen Jahren mächtig in Spas investiert. Wenn sie neu bauen, bauen sie oft gar nicht hinterwäldlerisch oder abgestanden alpin, sondern mit klaren Linien sowie edlen Materialien, dabei zitieren sie alpine Formensprache nur. Sie führen ihre Betriebe gemäß heutigen Erwartungen und mit wiedergefundenem traditionellem Selbstverständnis gleichzeitig. Beispiel haute cuisine: Zur Zeit etabliert sich am Arlberg ein Trend in den feinen Küchen, wobei auch hier eine Rückbesinnung, nämlich auf traditionelle Kost, statt hat, serviert werden unter anderem Speisen der Bergler mit Zutaten aus den Bergen – „neu interpretiert“: Da wird aus einem Sauerkrautkrapfen, ein „in Sauerkrautstaub gewälztes Flauschknusperding“ (Die Presse).

www.skiarlberg.at

Pisten- und Freeride Klassiker:
Der „Run of Fame“ (ab heuer): Die ganz große Arlberg Runde von Warth zum Rendl und retour.
Der Weiße Rausch: Ein spektakuläres Schirennen von der Valluga (I) nach St. Anton, benannt nach dem 30er Jahre Film mit Leni Riefenstahl und Hannes Schneider.
Der Weiße Ring:Auch ein Schirennen: Lech-Zürs-Lech.
Tannbergrunde: Warth-Schröcken-Lech-Zürs mit diversen Varianten.
Osthang (St. Anton): Früher der Inbegriff einer schwarzen Piste ist er heute eine Schiroute. Eine herausfordernd steile Buckelpiste.
Madloch (Zürs-Zug/Lech): Unten in Zug fährt man an den Spielbahnen 7 und 8 des neuen Lecher Golfplatzes vorbei.
Muggengrat-Täli (Zürs): Ein liebliches „kleines Tal“.
Schlegelkopf (Lech): Breite, mäßig steile Piste, ideal, um es mit langen Schwüngen so richtig tuschen zu lassen.
Freeride Klassiker und Insidertipps: Valluga/Pazieltal, Schindlerkar Rinnen, Stierloch, Hinteres Rendl, Maroi, Mattun; Heliskiing mit den Zielgipfeln: Mehlsack und Schneetäli.

Orte und Ortsteile am Arlberg – eine Kurzcharakteristik:
St. Anton: Die „Metropole“ am Arlberg: jünger, hipper, bunter, international. Mehr Berge, Bahnen und Pisten, als man sich in seiner ersten Woche hier merken könnte.
St. Jakob: Ortsteil von St. Anton mit Resten bäuerlicher Bewirtschaftung.
St. Christoph: Der Pass, das Hospiz. Vom Galzig her nach St. Christoph abfahrend, bietet sich ein Bild, das einem bleibt.
Stuben: Klein, fein, gediegen und darüber die immer wieder beeindruckende Flexenpass-Strasse mit ihren Galerien.
Lech: Nobel, edel, gediegen. Hier betten und nähren gekrönte Häupter ihre Körper. Ein Cluster von 5 Sterne Häusern.
Oberlech: Hotels auf der höhergelegenen Sonnenterrasse Lechs.
Zürs: Nobel, edel und man ist immer gleich bei einem Lift.
Zug: Verträumtes Dörfchen mit einem chef's table und mit Österreichs höchstgelegenem Golfplatz.
Schröcken und Warth: Walser Bergbauerndörfer.

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