Tierische Begegnungen
Tierische Begegnungen

Volle Konzentration auf den kleinen, weißen Ball. Im Moment zählt für mich nur der nächste Schlag. Und das fällt mir gar nicht so leicht, wenn ich auf den schönsten Golf-Plätzen spiele und eine imposante Landschaft, herrliches Wetter, saftige Grüns und spannende Fairways um meine Aufmerksamkeit buhlen. Plötzlich aber übernimmt ein anderes Wesen die Hauptrolle … Das Bild vom Krokodil am Abschlag beim letzten Florida-Trip, die Kängurus auf einem australischen Grün – wir alle kennen diese Fotomotive sogar als Top-Meldung in den Nachrichten. Meine tierischen Begegnungen sind nicht ganz so spektakulär, aber genauso unvergesslich. Golf ist eben ein Sport mit Tieren. Sie gehören zum Golfplatz wie das saftig grüne Gras und die Spieler. Überall auf der Welt. Auch in der Wildnis auf dem Golfplatz des Legend Golf & Safari Resorts, drei Autostunden von Johannesburg entfernt. Der Platz brilliert gleich mit mehreren Superlativen: Erst einmal leben in seiner unmittelbaren Umgebung über 55 Wildtiere, darunter die Big Five, er ist der längste Platz in Südafrika, jedes seiner Löcher wurde von einer anderen Golf-Legende entworfen, und er verfügt über das weltweit höchste Par 3. Wie oft ich an den Abschlägen warten musste, bis der Wasserbüffel, das Zebra oder die Antilope endlich davontrotteten, hat mich doch sehr beeindruckt und vor allem geduldig gemacht. Auch auf dem Weg zum Hubschrauberlandeplatz ließen sich die friedlich grasenden Tiere nicht von den Golfern stören. Hubschrauberlandeplatz, fragen Sie sich jetzt? Richtig gelesen. Wenn Sie schon einmal dort sind, müssen Sie unbedingt auf den 1.719 m hohen Hanglip Mountain fliegen und von hier oben, wo die höchst gelegene Teebox der Welt liegt, abschlagen. Mehr als 30 Sekunden hängt ein ordentlich getroffener Drive in der Luft, bevor er 400 m tiefer auf dem riesigen Grün in Form des afrikanischen Kontinents – hoffentlich – aufschlägt. Übrigens: Als erster Pro, dem hier ein Par gelang, trug sich Padraig Harrington in die Annalen des „Extreme 19th“ ein. Nun aber wieder zurück in unsere Breiten. Als Hamburgerin verschlägt es mich oft auch in den Norden Deutschlands, zum Beispiel nach Schleswig-Holstein, wo es sage und schreibe 53 Plätze gibt – einer davon ist der Platz des GC Föhr auf der gleichnamigen Nordseeinsel. Neben Golfern haben auch Seevögel ihre Freude an dem Platz gefunden und bauen ihre Nester zum Bespiel in den angenehmen Bunkersand. So gut so schön. Als ich hier jedoch ein Turnier spielte und mein Ball in einem Fairway-Bunker der 16. Bahn landete, fand ich ihn exakt neben dem Nest eines Austernfischers. Kennen Sie seinen Schnabel und seine Laune, sorry ihre Laune, wenn Frau Austernfischer auf ihren Eiern sitzt und brütet? Ich jetzt ja. Sie hat mich nämlich nicht auch nur im Entferntesten in ihre Nähe gelassen, geschweige, dass ich den Ball schlagen bzw. aufheben konnte. Was nun? Für den regelkundigen Spieler ist klar: Ob Nashorn oder Eichhörnchen, auf dem Platz sind alle Tiere gleich. Wenn der Ball also „auf oder an“ etwas Lebendigem zur Ruhe kommt, darf der Spieler einen zweiten Ball ohne Strafschlag droppen und spielen. Schönes Spiel, kann ich da nur sagen! Viele Arten haben inzwischen die Scheu vor der Gattung Golfer weitgehend verloren, bis auf den Hasen, der immer noch Respekt vor den sogenannten Rabbit-Turnieren hat. Das aber nur am Rande.

PS
Im Normalfall sind Vögel uns Golfern doch willkommen, je größer desto besser: Birdie, Eagle oder Albatros

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