MAG. KLAUS GEYRHOFER
mit Mag. Klaus Geyrhofer, Geschäftsführer der Murhof Holding

Wir wollen Golfern ein Zuhause bieten

Alles begann mit dem Murhof. 1994 wurde dann die 9-Loch Übungsanlage in Graz-Andritz errichtet, heute umfasst die Murhof Gruppe 23 Golfanlagen in Österreich. Mag. Klaus Geyrhofer, GF der Murhof Holding, gibt uns auch zu brisanten Fragen Antworten, wie über diverse Beteiligungen der Murhof Gruppe, über die „The Loge und über Ermäßigungs-Plattformen wie „Fairway2Hotel“.

ExtraGolf: Alles begann mit dem Namensgeber, dem GC Murhof. Wie hat die Expansion der Murhof Gruppe begonnen und welche Ziele standen dahinter?
Die Expansion der Murhof Gruppe ist geprägt von der Leidenschaft zur Sportart. Der Murhof selbst, gegründet 1962 von Carl Anton Goess-Saurau, ist nach der Übernahme durch Johannes Goess-Saurau Ausgangspunkt der gesamten Entwicklung dieser Gruppe. 1994 errichtete Johannes Goess-Saurau gemeinsam mit Gerhard Nemecz, die 9-Loch Übungsanlage Golfzentrum Andritz in Graz. Dort wurden die schönsten, berühmtesten und anspruchsvollsten Golflöcher der Welt originalgetreu nachgebildet. Kurz darauf kamen Maria Lankowitz und Bad Gleichenberg hinzu, woraufhin der Name „Murhof Gruppe“ mehr und mehr als Überbegriff verwendet wurde. Nach dem Golf-Boom in den 90ern, frühen 2000ern, gestaltete sich das Golfgeschäft immer schwieriger, woraufhin vorwiegend Banken als „Golfplatzeigentümer“ sich auf Ihr Kerngeschäft wieder zurückzogen und dadurch Golfanlagen zum Kauf angeboten wurden. Aber auch Regionen, die an die Murhof Gruppe herantraten und uns gebeten hatte, gemeinsam einen Golfplatz mit Partnern zu entwickeln, wie z.B. Almenland. Generell war immer unser Ziel nicht auf die Anzahl der Anlagen zu achten, sondern jeden Standort genau auf wirtschaftliche Kennzahlen zu evaluieren und bei einer Übernahme behutsam vorzugehen, unsere Kernkompetenzen wie die Platzpflege einzubringen, den Mitgliedern mehr Vorteile zu bieten und die Faszination für den Golfsport mit den Menschen zu teilen.

Mittlerweile ist die Murhof Gruppe auf 23 Golfanlagen und 3 Golfhotels angewachsen. Wohin geht die Expansion in den kommenden Jahren?
Unsere Priorität liegt nicht auf Expansion, sondern vordergründig in der bestmöglichen Erhaltung der bestehenden Infrastruktur bzw. der verantwortungsbewusste Umgang mit der Natur. Wir wollen Golfern ein ‚Zuhause‘ bieten. Gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtig einen Ort zu haben, an welchem man den Stress des Alltags vergessen, das Handy abschalten und einfach nur die Zeit genießen kann. Golf ist in diesem Bereich ein sehr guter Lehrmeister und hilft dabei, ein wenig durch zu schnaufen, die Natur zu genießen und sich der Herausforderung zu stellen. Dabei steht Qualität für uns an vorderster Stelle. So lag der Fokus in den vergangenen Jahren vor allem darauf, den Bestand zu modernisieren und in die Standorte zu investieren. Ein Golfclub ist nicht nur kostenintensiv, sondern immer wieder auch Schauplatz für augenscheinliche, aber auch unsichtbare Renovierungsarbeiten. Unser Fokus wird auch weiterhin darauf liegen, um den Mitgliedern und Gästen ein umfassendes Golfzuhause zu bieten. Abgesehen davon ist eine weitere Entwicklung natürlich von unserem Eigentümer Johannes Goess-Saurau abhängig.

Auffallend ist, dass 11 Golfclubs 9-Loch Anlagen sind. Welche Strategie steckt dahinter?
Der Faktor Zeit spielt hier natürlich eine entscheidende Rolle. Kleine, kompakte 9-Loch Anlagen können generell besser in der Nähe von Ballungsräumen entwickelt werden. Natürlich kann man einen ganzen Tag am Golfplatz verbringen, aber in den letzten Jahren hat sich das Spiel wesentlich verkürzt. Neue Regeln haben das Spiel schneller gemacht und es wird immer mehr Usus, Turniere oder Runden nur über 9-Loch zu spielen. Eine Runde auf einem 9-Loch-Platz dauert etwas länger als eine Stunde und ist somit gut mit Familie und Beruf wie zum Beispiel mit einer After-Work-Runde vereinbar. Dabei spielt schnelle Erreichbarkeit aus der Stadt, egal ob Wien, Graz, St. Pölten in unserem Fall, eine wichtige Rolle. Somit bietet sich die Möglichkeit innerhalb kürzester Zeit, umgeben von Natur abzuschalten.

Auf Eurer Homepage sind noch 7 Partnerclubs angeführt, wie z.B. der GC Gut Altentann. Was ist unter Partnerclub zu verstehen? Halten Sie bei diesen Clubs Anteile? Und wenn ja in welcher Höhe?
Die von Ihnen angesprochenen sieben Clubs sind schon seit langem in enger Partnerschaft zu uns verbunden und hier hält unser Eigentümer eine Beteiligung an der Open Golf GmbH, der Betreiber oben genannter Anlagen. Sie arbeiten jedoch komplett selbstständig. So ist es auch mit Gut Altentann. Generell ist es aber so, dass Golfanlagen in Österreich und dem benachbarten Ausland sehr gut zusammenarbeiten, um so den Mitgliedern und Gästen das beste Service zu bieten. Natürlich haben auch wir ein breites Netz an Partnerclubs – wie auch auf unserer Homepage zu lesen ist, ohne dass wir an den Golfanlagen der betreffenden Clubs beteiligt sind.

Bis auf den GC Gut Altentann ist kein Club der Murhof Gruppe oder dessen Partnerclubs Mitglied der 14 Leading Golf Courses Österreich. Warum nicht?
Im Golfsport gibt es generell viele Gruppierungen und Marketingzusammenschlüsse. Wir verfolgen hier einen anderen Weg und haben mit den 23 Clubs und Anlagen ja auch eine eigene Gruppe. Dazu kommt, dass das Empfinden der Golfspielerinnen und Golfspieler sehr subjektiv ist und wir uns hier eine Besserstellung auch nicht anmaßen wollen.

Auch die GolfRange Gruppe ist mittlerweile im Eigentum der Murhof Gruppe. Die deutschen GolfRange Clubs sind als Partner angeführt. Wie sieht es hier bei Euren Anteilen aus?
2012 wurden die Mehrheitsanteile der GolfRange Deutschland durch unseren Eigentümer gekauft und wird mit einer eigenen Geschäftsführung in Deutschland autonom geführt. Mit den neun stadtnahen Anlagen bieten sie ein sehr interessantes Angebot für Golfer. Die Zentrale liegt in München-Germering und ist generell eine erfolgreiche Gruppe. In Bezug auf touristische Aktivitäten und Kooperationen stimmen wir uns natürlich ab und unternehmen gemeinsame Aktivitäten, um das Golfland Österreich hier in die Auslage zu stellen. Mittlerweile haben wir aber das Greenkeeping auf den Anlagen übernommen und rücken damit enger zusammen.

Ist eine Beteiligung bei Golf House nur ein Gerücht oder etwas dran? Warum ist eine mögliche Übernahme des GC Wien-Süssenbrunn gescheitert und standen Sie nicht auch in Verhandlung möglicher Übernahmen von Golfplätzen im Raum Wien?
Der Golfmarkt in Österreich ist sehr überschaubar und natürlich sind wir immer wieder in Gerüchte verwickelt. Generell haben wir hier die Politik, dass wir diese Gerüchte nicht kommentieren. Gerade in der aktuellen Zeit können wir aber mitteilen, dass wir genug Arbeit haben und daher keine großen Expansionspläne vorhanden sind. Früher hat es eine Beteiligung bei der GolfZone gegeben, das ist aber viele Jahre her und mittlerweile ist das GolfHouse im Eigentum von JAB Anstoetz und sehr erfolgreich. In Süßenbrunn waren wir sehr weit und es ist eine tolle Golfanlage in Wien, leider hat es am Ende aus verschiedensten Gründen nicht geklappt, das kann leider auch immer passieren.

Die Bundesländer Wien, Tirol und Vorarlberg sind noch nicht in der Murhof Gruppe vertreten. Gibt es hier Expansions-Pläne?
Hier muss man unterscheiden: Beim Betreiben der Murhof Gruppe Golfanlagen sind wir entlang der Südautobahn sehr gut aufgehoben, das ist unser Kerngebiet. Mit den Beteiligungen bei den Clubs in Salzburg haben wir einen Schritt in den Westen gemacht. Je größer die Entfernung von der Zentrale, desto schwieriger wird es und daher passt es so, wie es ist. Auch wenn es ein Angebot von einem Club geben würde, muss ich sagen, dass wir viel auf den Anlagen unterwegs sind. Wir möchten die Teams in den Clubs so gut wie möglich unterstützen und treffen uns außerhalb von Pandemiezeiten auch regelmäßig. Für diesen engen Kontakt sind die Bundesländer im Westen sehr weit entfernt. Davon abgesehen gibt es aber seit längerem eine aufrechte Pflegevereinbarung mit dem Golfclub Eichenheim. Diese Anlage wird von Alois Obendrauf gemeinsam mit dem Head Greenkeeper Andreas Wachter vor Ort betreut.

Wie hat sich der GC 2000, der Einsteigerclub in Österreich in den letzten Jahren entwickelt? 2020 gab es ja eine Zunahme an GolferInnen in Österreich. Wieviele Mitglieder umfasst die gesamte Murhof Gruppe? (Golfer & Golferinnen)
Der GC 2000 bietet ein Produkt, dass eine spezielle Zielgruppe anspricht. Golferinnen und Golfer die viel unterwegs sind und auf zahlreichen unterschiedlichen Plätzen spielen, finden hier ihre Heimat. Aber auch viele die sich unsicher sind, sei es ob Einsteiger oder Golfer in unterschiedlichen Lebenssituationen. Natürlich kann hier kein Clubleben gewährleistet sein, das den Golfsport auch oft ausmacht. Da der Club eine spezielle Nische bedient, hat er sich ähnlich wie andere Golfclubs in Österreich sehr gut entwickelt. Die Zahl der Mitglieder aller Clubs, die den Murhof Gruppe Anlagen nahestehen, ist aufgrund ihrer Unabhängigkeit sehr schwer zu fassen, aber es werden rund 20.000 Mitglieder sein.

Die Mitglieder genießen tolle Vorteile um auf anderen Murhof Gruppe Plätzen ermäßigt zu spielen. Gibt es auch Kooperationen mit Nicht-Murhof Gruppe Plätzen?
Wir pflegen sehr gute Kooperationen zu Nicht-Murhof Gruppe-Plätzen. Wie oben bereits erwähnt ist ein gutes Zusammenspiel der Clubs unerlässlich. Schlussendlich sitzen wir alle im gleichen Boot und möchten nicht nur Einsteigern diesen tollen Sport zeigen, sondern eine tolle Heimat für unsere Mitglieder bieten. 

Und wie sprechen Sie Spieler von anderen Clubs an, Ihre Plätze zu bespielen? Wie ist der Prozentsatz an Greenfeerunden auf Euren Clubs von nicht Murhof Gruppe-Mitgliedern?
Golferinnen und Golfer genießen die Abwechslung. Ob das ein Murhof Gruppe Platz ist oder nicht, ist ihnen dabei meist egal. Oft merken wir auch, dass die Leute gar nicht wissen welcher Platz jetzt überhaupt zur Murhof Gruppe gehört oder welcher nicht. Es soll ein schönes Golferlebnis sein und dafür Reisen sie zu unterschiedlichen Plätzen. Spezielle Bewerbung wird dafür nicht gemacht.

Wie stehen Sie zu anderen Greenfee-Ermäßigungs-Plattformen, wie z.B. Fairway2Hotel?
Als Betreiber nehmen wir sehr hohe Kosten und ein großes Risiko auf uns. Wenn Plattformen unser Produkt zu einem geringen Preis anbieten, oft davon profitieren, ohne dabei selbst ein Risiko tragen zu müssen, dann stehen wir diesen Gruppen sehr skeptisch bis ablehnend gegenüber.

The Loge – die Business- und Lifestyle Networking-Plattform ist derzeit in aller Munde und wird von einigen Clubs boykottiert. Was ist Ihre Meinung über „The Loge“?
Einen Golfplatz zu betreiben ist teuer: Pflegekosten, Personalkosten und Pachtgebühren machen dabei einen Großteil aus, aber natürlich auch Instandhaltungsarbeiten, der Maschinenfuhrpark und vieles mehr bringen erhebliche Kosten mit sich. Das hat natürlich seinen Preis. Wird das durch Systeme untergraben, funktioniert das System nicht mehr, denn man kann nur mehr so viel ausgeben wie hereinkommt.

Was halten Sie von dem neuen World Handicap System?
Ziel der Verbände war mit der Einführung des WHS die unterschiedlichen Vorgabensysteme zu vereinheitlichen und bringt natürlich in der Zukunft einige Vorteile für den Club als auch für die Mitglieder mit sich. Es war zum Beispiel für den Club immer schwierig, das Ergebnis von einem Turnier im Ausland umzurechnen. Auch wird die Vorgabe für das einzelne Mitglied sich schneller an das tatsächliche Spielniveau adaptiert. Natürlich ist es aber für alle (Club und Mitglieder) eine riesengroße Herausforderung und die allgemeine Akzeptanz für diese Umstellung hält sich in Grenzen. Da wird sicher noch viel Überzeugungsarbeit auf uns Clubs bzw. den jeweiligen Verbänden zukommen.

Mit den Murhof Golflegends ist die europäische Senioren Profitour im GC Murhof vertreten. Gibt es den Wunsch und auch einen Plan die European Tour in einen der Murhof Gruppe-Plätze auszutragen?
Das European Tour-Turnier ist sicherlich noch einmal eine andere Größe. Gerade zu Pandemiezeiten ist es immens schwierig Hauptsponsoren zu finden. Wir ziehen den Hut vor den Veranstaltern und dass sie so viel für den Profisport machen ist wirklich toll. Auch heuer kommen sicher wieder einige Stars nach Österreich. Leider konnten wir im Frühjahr die Riegler & Partner Legends nicht austragen, freuen uns aber schon sehr, die Legenden im Herbst am Murhof begrüßen zu dürfen.

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