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Die Wittmann Saga
Die Basis der österreichischen Wirtschaft bilden etwa 80 % mittelständische Betriebe und davon sind wiederum 50 % familiengeführt. Einzigartig in Österreich ist die Konstellation des Golfbetriebes der Familie Wittmann im Adamstal, ein außergewöhnliches Familien- Unternehmen im niederösterreichischen Voralpengebiet. Unternehmensgründer Franz Wittmann sen.: „Ja, wir lieben Golf, und wir leben Golf! Für den Aufbau und Betrieb eines Golfclubs braucht man Gefühl, Idealismus und Liebe. Ohne den Zusammenhalt der Familie könnte ich den Betrieb nicht führen!“
Der Name Wittmann wird immer mit Golf in Verbindung gebracht. Franz Wittmann (71), der mehrmalige Rallye-Staatsmeister und „VW Sieger“ ist gleich Adamstal. „Sein Adamstal“ liegt nicht nur in einer waldreichen Oase, sondern präsentiert mittendrin dort auch noch einen Leading Golfplatz. Mit dem Bau einer anspruchsvollen Golf-Anlage in seiner Heimat hat sich für Franz Wittmann ein Traum verwirklicht. Das Interesse an Golf in Adamstal ist stetig gewachsen, nicht nur der hohe Mitgliederstand, sondern die überdurchschnittlichen Gästezahlen beweisen, dass sich der hölzerne und steinige Weg gelohnt hat und die Familie weiterhin „auf gutem Wege“ ist. Das Erfolgsgeheimnis liegt offenen Herzens im Familienverbund. Franz Wittmann hat Ehefrau Rolanda (54) immer an seiner Seite. Sie ist die „gute Seele“ für alles und alle, ob Gäste, Mitarbeiter, Partner, Freunde, Kinder und besonders auch das vierbeinige Familienmitglied, die Labrador-Hündin Toni.
Und dann sind da noch die Eltern von Rolanda, „Omi“ Herta (74) und „Opa“ Herbert. Jeder Golfer, der einmal in Adamstal war, kennt die beiden. Herta wird liebevoll die „Halfway-Queen“ genannt. Sie sorgt seit 14 Jahren – sieben Tage in der Woche – für die Golfer. Die Tische sind meist mit handgestickten Tischtüchern aus dem Familienfundus gedeckt. Und fast alles, was auf den Tisch kommt, haben Herta und Herbert selbst gemacht: Blunzen, Geselchtes, Wurzelspeck, Aufstriche, Schnäpse und sogar der Wein, ein „Gemischter Satz“, kommt vom familieneigenen Weinberg in Gumpoldskirchen. Ein unvergessliches Ereignis an ihrem Halfway-Hütterl war für Herta, als ein Flight nach dem anderen in festlicher Kleidung bei ihr eintraf. Der Grund: Ein Clubmitglied hat dann am 10er-Abschlag seiner reizenden Flight-Partnerin sein Ja-Wort gegeben. Herbert ist der Ranger, kümmert sich um alles am Platz, was zwischen Start und Ziel liegt, schickt die Golfer mit „Schönes Spiel!“ auf die Reise, lobt bei guten Schlägen, pfeift bei Missachtung der Etikette und gibt den Braven zur Belohnung auch schon mal einen Schluck seiner selbstgebrannten Obstler.
Doch die Wittmann-Familie sollte noch besser aufgestellt werden. Es gab ein vakantes Golfprojekt, was nach einer Familienratssitzung einstimmig befürwortet wurde. 2015 kaufte Franz Wittmann den Golfplatz in Schladming. Die Entscheidungsgrundlage war, dass Franz Wittmann junior erklärte, er würde das Management in Schladming verantwortlich übernehmen. Es zeigt sich, dass Schladming gut zu Adamstal passt, und Sohn Franz (37) passt perfekt zu Schladming. Er spricht die Jugend und jüngeren Erwachsenen an. Mit Charme kommt er auch schon mal an die 18 mit einem Prosecco, besonders wenn Damen-Gruppen bei ihm zu Gast sind.
Die Generations- und Nachfolgediskussion der Familie wird auch einvernehmlich vorbereitet. So konnte Wittmann-Sohn Sebastian (29), die Golfschule Stegersbach absolvieren. Er spielt noch so lange als Playing Pro auf der Challenge Tour, bis er später in das Familien-Unternehmen eintreten wird. Er kennt nicht nur das Golfspiel, sondern eben auch die damit verbundenen betrieblichen Aufgaben einer anspruchsvollen Anlage. Zwischenzeitlich hat Sebastian sogar auch die Greenkeeping-Ausbildung absolviert, die mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, wenn er unter anderem an das Wasser-Management denkt. Und wenn dann noch Zeit ist, kümmert er sich hier und dort um Golf-Kids und Kadertraining. Nach seinen Lieblingsplätzen gefragt, sind es natürlich Adamstal und Schladming. Diese beiden Golfclubs sind offensichtlich eine gelungene Einheit, jetzt auch mit ähnlichen Logos.
Nun wird auch noch ein weiterer Traum der Familie Wittmann wahr. 2020 fand erstmalig die European Tour in Adamstal statt, die die Organisatoren aufgrund des gesamten Umfelds der Anlage und der persönlichen Atmosphäre der Gastgeber-Familie Wittmann so positiv bewerteten, dass hier 2021 auch die Euram Bank Open stattfinden wird. Das wird dann hoffentlich nach einer langen Zwangspause wieder ein außergewöhnliches Golffest – ganz im Sinne und Geist der Wittmann-Familie.
Golfplatz (18 Loch, 9 Loch)