BESONDERES » GOLF IN ÖSTERREICH » STEIERMARK » GOLFCLUB SCHLADMING DACHSTEIN
Franz Wittmann jun., Manager des GC Schladming Dachstein, ist angetreten, um mit frischem Elan „das versteckte Juwel“ zu heben, ihm neuen Glanz zu verleihen. Sein Weg dorthin: den Mitgliedern und den hier urlaubenden Greenfee-Spielern einen gut spielbaren Publikumsplatz in bester Qualität anbieten.
Bernhard Langer als Golfplatz-Architekt hat viel – wenn nicht alles – richtig gemacht, als er für ein Stück Talboden der Enns zwischen Dachsteinmassiv und Schladminger Tauern einen Golfplatz entwarf. „Pebble Beach der Alpen“ nennen sie den Platz, einen in US-Stil designten Platz mit Spielbahnen in einem offenen, einfach schönen Landschaftsgarten. Fast 30 Jahre sind seit der Eröffnung vergangen und der Platz hat noch gewonnen, Pflanzungen legten an Format zu. Und er wird so gehegt, dass man z. B. an jeder strategisch gesetzten Fairway-Engstelle die Absichten des vorbildlich gewirkt habenden Planers erkennen kann. Er ist durch und durch gebaut, jeder Quadratmeter modelliert, nichts wurde irgendwo gedankenlos hingesetzt; er ist perfekt designt: das Routing und das Layout für den Golfer, die Anmut der Landschaft für einen Ästhetik-affinen Spieler.
In bester Tradition sind die ersten Spielbahnen „Einstiegslöcher“. Sie erlauben uns Dilettanten einen seelisch erbaulichen Start in die Runde mit Fairway-Treffern und Greens in Regulation. Auch das leicht gewinkelte Hundebein der 3 gefällt, ein rotblättriger Ahornbaum gibt die Richtung für den Abschlag vor. Auf der 5, dem bereits zweiten Par 5, ist man mehr gefordert auch ob der Tatsache, dass beim Schlag ins Grün erstmals Wasser ins Spiel kommt. Das Par 3 der 6 ist das Signaturen-Hole. Sie spielen über Wasser und Strandbunker. Berge, Fichten und Lärchen im Blick vergewissern, dass dies nicht Florida ist. Die folgenden Löcher nennen die Schladminger „Amen-Corner“: Ein Par 4, ein knapp 200 Meter langes Par 3 über Wasser und das schwierigste Loch auf dem Platz, das Par 4 der 9. Bei 14 Bahnen ist Wasser im Spiel, 50 Bunker mit ihrem im Sonnenlicht weißlich glänzenden Sand wollen umspielt werden. Bemerkenswert ist, dass Langer fünf Par 5 und sechs Par 3 untergebracht hat. Letzteres unterstreicht, dass genaues Eisenspiel den Score niedrig halten hilft. Die Bahnen 12 und 13 werden entlang der gurgelnden Enns gespielt. Anfang Mai ist sie mit Schmelzwasser gut gefüllt. Ja, auf den umliegenden Bergen liegt in schattigen Rinnen noch reichlich Schnee. Die bewaldeten Berge ringsum, der karstige Dachstein, verleihen dem Platz Einzigartigkeit. Langer wird zitiert: „Wie auch immer dem Sportlichen die Gunst des Spielballes schlägt, der Blick zum Dachstein, das Abenteuer für die Augen, entschädigt und besänftigt.“ Die Gunst des Spielballs wird vom Manager und den Greenkeepern befördert: Franz Wittmann jun. erklärt: „Bei uns kann man auch aus dem relativ niedrig gemähten Second Cut noch gut spielen, und wir lassen kein Rough stehen, dadurch halten wir zeitaufwendiges und ärgerliches Ballsuchen hintan. Das wiederum beschleunigt den Spielfluss, dann ist Langers Routing so clever, dass wir äußerst kurze Wege haben. Mit dem Ergebnis: unser Platz kann in erstaunlich kurzer Zeit gespielt werden.“ Bleibt zu einem guten Ende die spielerisch letzte Aufgabe, das Par 5 der 18. Links oder rechts, das ist hier die Frage. Die Spielbahn ist durch eine Baumgruppe geteilt und durch beachtliche Fairwaybunker um eine gute Landezone beschnitten. War man nicht lang und vor allem verwegen genug, um das Grün direkt anzugreifen, liegt man schließlich auf einem flachen Boden, ideal um das Halbinsel-Grün mit einem Wedge in hoher Flugkurve zu spielen, zu treffen – einzulochen. Höchste Zeit, das naheliegende 19. Loch aufzusuchen, alles drängt, über Gersten- oder Traubensaft die Erzählungen des Tages loszuwerden und sich über alles Können, Geschick, Gunst und Unglück im Spiel auszutauschen. Das übliche Golfer-Latein halt.
Die Wittmanns, Franz sen. und Franz jun., führen zwei hervorragende Golfplätze in Österreich: Franz sen. managt Adamstal, Franz jun. Schladming Dachstein. – Ein Bonmot der Wittmanns: „Wir haben einen gebirgigen Platz und zwar in Ostösterreich und einen flachen in den Alpen.“ Bei beiden Plätzen steht der Qualitätsanspruch ganz oben, so sind beide in dem nur 14 Mitglieder umfassenden exklusiven Zirkel der Leading Golf Courses Austria. Sowohl Mitglieder jedes der beiden Clubs als auch Greenfee-Spieler haben pekuniäre Vorteile aus der engen Partnerschaft von Adamstal und Schladming: Clubmitglieder spielen im Partnerclub frei. Greenfee-Spieler spielen den jeweils anderen Platz um 50 % ermäßigt.
Schladming und Umgebung sind in den vergangenen Jahren von einer bekannten Größe im Wintersport auch zu einem beliebten Sommerziel gewachsen. Quasi ein wenig Queenstown in der Steiermark. Als da sind: fünf Golfplätze in der Region, die gemütlichen und die aufregenden Aktivitäten in den Bergen, in und auf dem Wasser sowie in den Lüften: Mountainbiken, Klettern, Rafting, Canyoning Flying Fox der Paragleiten.
Der Platz: 18 Loch, Par 71, 5.868 Meter lang, auf 700 Meter Seehöhe. Er ist der erste von Bernhard Langer designte 18 Loch Golfplatz, er hat Charakteristiken eines US-amerikanischen Parkland Courses; auf dem Talboden der Enns in Oberhaus, ein paar Kilometer flussabwärts von Schladming gelegen, ist er flach. Die Fairways werden teils von kleinen Hügeln begleitet, wodurch sanfte Troglagen entstehen, was der Orientierung und dem Spielglück zugutekommt, indem der nicht so exakt geschlagene Ball zuweilen auf den Fairway zurückrollt. Besonders gefallen haben uns die lieblichen, oft flachen Teiche und Bachläufe mit ihren Übergängen, den Schilf- und Riedsäumen, von der spielbaren Wiese zum Wasser.