MARESA HANDL, ÖSTERREICHS AKTUELL BESTE GOLFERIN 65+
„ HEY JACK, HERE IST MARESA FROM AUSTRIA!“

Ihre Vita ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte und könnte einem Märchenbuch entsprungen sein. Vom einsamen Bauernhof auf nationale und internationale Fairways, vom Land in eine Welt, die ihr unzählige Gold-Medaillen, Auszeichnungen und Ehrungen bescherte. 

Fast 50 Jahre spielt die 75jährige Maresa Handl aus dem Salzburger Pinzgau nun schon auf höchstem Niveau Golf. Besonders stolz ist sie auf ihren aktuellen Titel „beste Golferin Österreichs über 65+“. ExtraGolf-Redakteurin Barbara Behrendt trifft die Ausnahme-Sportlerin in ihrem Heimatclub GC Zell am See-Kaprun, wo sie über ihren kuriosen Weg spricht, der sie zu diesem Sport führte, und wie es zum Small Talk im Dirndlkleid mit Jack Nicklaus kam.

ExtraGolf: Maresa, nun musst Du uns erst einmal erzählen, wie Du zum Golfsport gekommen bist, der dann Dein Leben bestimmt hat.
Es muss so in den 70er Jahren gewesen sein, als ich auf unserem Bauernhof richtig hart gearbeitet habe. Eines Tages begegnete ich im Wirtshaus Richard Rossmann, den ich schon aus meinem Skilehrer-Leben kannte und der später mein Ehemann wurde und der mit einem Nylonsack voller Golfbälle in der Hand mich fragte: „Wär´ das was für Dich?“ Und ob. Auf unserer Hauswiese habe ich dann die ersten Schläge gemacht – ein paar Vorkenntnisse hatte ich von unserem Volkssport Sautreiben, wobei ein Ball mit einem Stock von einer Grube in die andere getrieben wird. 

Und, was hast Du gespürt?
Größte Faszination, besonders auch, weil ich schon immer gerne Zielsport betrieben habe, wie zum Beispiel Eisstockschießen. Und heute gehe ich immer noch regelmäßig auf die Sportschützenanlage, um meine Konzentration zu trainieren. Seitdem hat Dich das Spiel mit dem kleinen weißen Ball nicht mehr losgelassen.

Wie ging es weiter?
Meine ersten Trainerstunden nahm ich in Abano, wo mir der Pro sofort bestätigte, dass ich nicht untalentiert sei. Nun suchte ich nach einem Heimatclub – die Wahl fiel auf den GC Gastein. Das war 1977. Hier habe ich mich nicht nur als mehrfache Clubmeisterin in die Annalen eingetragen, hier traf ich auf der Driving Range auch auf meine langjährige Mentorin Maria Sernetz-Dyhrenfurth, die 15fache österreichische Golf-Staatsmeisterin aus Wagrain, die mich fragte, ob ich bei den Landesmeisterschaften in Fuschl mitspielen wollte. Klar, wollte ich – und gewann sie sogleich!

Nachdem 1984 der GC Zell am See gegründet wurde, und Du dort Mitglied wurdest, ging Deine Erfolgsgeschichte weiter.
Ja, das stimmt. Fünf Mal wurde ich Clubmeisterin in Zell am See und sogar neun Mal im GC Gut Brandlhof, wo ich eine Zweitmitgliedschaft hatte.

Neben Deinem Golftalent hattest Du auch noch ein anderes, das ebenfalls einen großen Teil Deines Lebens prägte.
Mit drei Jahren saß ich bereits auf dem Pferd, und mit 11 habe ich das erste Skirennen gewonnen. Ich sollte sogar mit zum Kadertraining kommen, aber ich durfte nicht. Meine Skilehrer-Prüfung legte ich mit 16 ab, und nun kommen wir wieder zu Richard Rossmann, dem ich in dieser Zeit erstmalig begegnete und der mich in seine Skischule nach Zell am See holte. Sicherlich beherrscht Du den Parallelschwung perfekt, genauso wie Deinen Golfschwung?Meine Leidenschaft gilt beiden Sportarten, hinzu kommt die Freude an der Bewegung, weil ich bei Ski und Golf auf das Geheiminis des Bewegungsablaufs gekommen bin. 1989 gründete ich in Kaprun meine eigene kleine Skischule nur für Privat-Gäste im Haus meines Urgroßvaters. Darunter befanden sich sogar Mitglieder des niederländischen Königshauses, wie Prinzessin Margriet und ihr Ehemann Pieter van Vollenhofen. Die Prinzessin war übrigens eine exzellente Off-Piste-Fahrerin. 

Welche Höhepunkte gibt es denn noch in Deinem Golferinnen- Leben?
Wenn ich mich recht erinnere, war ich die erste österreichische Seniorin, die bei den British Open im Jahre 2000 in Portstewart/Nordirland gespielt hat. Und bei meiner ersten Seniorinnen-Euro-pameisterschaft in Ascona wurde ich 18.! Jack Nicklaus begegnete ich im GCC Klessheim, wo sein Manager auf mich aufmerksam wurde und mich ihm vorstellte: Hey Jack, here is Maresa from Austria!“ Daraufhin schenkte er mir sein Buch „Lesson Tee“ mit einer persönlichen Widmung.

Und was macht eine so großartige Golferin wie Du heute, wenn sie nicht gerade auf dem Platz steht?
Jetzt helfe ich auf dem Bauernhof meines Sohnes aus und habe mich gerade zu einem Obstbaum-Schneidekurs angemeldet, damit ich auch dieses Genre perfekt und schwungvoll angehen kann …

 

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