Royale Eindrücke, bürgerliches Spielergebnis!
Von Nicole Höll, Reiseexpertin und GF der Agentur Comma (www.comma.info)

Es gibt so vieles auf dieser Welt was es zu entdecken gibt. Und ein großer Teil davon lässt sich mit Golf kombinieren. Nicole Höll berichtet in ihrer Kolumne neben ihren Hochs und Tiefs als „Durchschnitts-Golferin“ über Insider-Tipps, Reise-Empfehlungen, kulinarische Hot-Spots und vieles mehr.

Für den ersten Eindruck braucht es angeblich nur eine Zehntelsekunde, habe ich mal gelesen. Und so erinnere ich mich genau an den Augenblick, als ich am Loch 1 des Royal Golfclubs Bled stand: „Eindrucksvoll und Ehrwürdig“.
Bereits die Anfahrt zum Royalen Platz ist beindruckend. Überrascht von der kurzen Anreise (Von Salzburg aus in nur 2.15 Stunden) machten wir einen kurzen Halt direkt in Bled, denn die weltberühmte Cremeschnitte soll eine süße Pause wert sein. Diese Köstlichkeit ist zwar nichts für Kalorienzähler, aber ein Muss für Genuss-Golfer.
Danach ging es direkt zum Golfclub, der wahrhaft ein echtes „Sahnestückchen“ unter den Golfplätzen ist. Der Platz selbst blickt auf eine lange Geschichte zurück. Nach dem ersten Weltkrieg wählte der damalige jugoslawische König Bled als Sommerresidenz aus und zog damit reiche und adelige Gäste aus ganz Europa an. Zu Recht, denn landschaftlich ist die Region absolut einzigartig. Die erste Runde des Golfspiels wurde hier bereits 1937 verzeichnet. In der jüngsten Vergangenheit wurden 15 Mio Euro investiert, in Clubhaus, Hotel, Restaurant und Golfplatz. Dies wurde von der königlichen Familie anerkannt und der Golfclub wird somit als Royal bezeichnet. Aber abgesehen von der „königlichen“ Vergangenheit hat es uns auch in der Gegenwart gänzlich die „Sprache verschlagen“. Edle Ledercouchen, Flat-TV, eigener Weinschrank für die Mitglieder in den Locker Rooms … Royal feudal! Wer will da nicht Mitglied sein?
Dies zu werden sei gar nicht so einfach, wurde uns erzählt. Benötigt wird neben dem nötigen Kleingeld, auch ein entsprechender „Lebenslauf“. Die Kosten für das Greenfee hingegen, sind in einem ansprechenden Preis-Leistungs-Verhältnis. € 150,– für den King’s Course, Driving Range Bälle inkludiert – das ist der Platz auf jeden Fall wert. Wenn man im King’s House direkt am Golfplatz nächtigt, ist das Greenfee sogar inkludiert. Diese Kombination ist zu 100 % empfehlenswert. Das „kleine Luxus-Hotel“ und ehemalige Königshaus wurde nach einer umfassenden Renovierung in seiner ursprünglichen Pracht wiedereröffnet. Alle zehn Superior-Zimmer wurden individuell designt und bieten einen „royalen“ Wohnkomfort. Abgerundet wird die großartige Architektur durch traumhafte Aussichten auf den Golfplatz, die Karawanken und die Julischen Alpen.
Wir starten den Golftag mit einer Führung durch das Areal. Driving Range und Übungsplätze sind – wie sollte es anders sein – in einem Top-Zustand. Das Highlight folgt in der Akademie-Anlage mit zwei unterschiedlichen Fitting-Rooms. Das Angebot hier ein Schläger Fitting zu machen ist verlockend, aber der Platz ruft schon nach uns.
Zurück zu meinem ersten Eindruck: Perfekte gepflegte Fairways und endlos lange Grüns flossen mir Respekt ein. Auf der Scorekarte liest sich das beispielsweise so: Länge: 6653 Meter, Par 72, 18 Loch. „Unsere Grüns haben heute eine Geschwindigkeit von 8.3“, erklärte uns der Clubmanager. Was dies genau bedeutet, wurde mir umgehend klar. Na ja, wenn der Ball nach dem ersten Putt weiter vom Loch entfernt liegt als zuvor, dann sagt dies wohl alles aus. Aber nicht nur die Geschwindigkeit der Grüns bereitete mir anfängliche Schwierigkeiten, sondern auch die Größe und die „Anlage“, die ich als ziemlich „hügelig“ beschreiben würde. Das fordert sowohl spielerisch als auch konditionell. Auch das teilweise sehr dicke Gras hat es uns nicht leichter gemacht. Schlag für Schlag konnten wir uns mehr an die Gegebenheiten gewöhnen und brachten noch ein anständiges Spielergebnis zustande. Zwar nicht kein königliches, aber immerhin ein bürgerliches. Im Anschluss blieb uns noch Zeit für einen erneuten Ausflug nach Bled. Das Clubhaus bietet supermoderne E-Bikes zum Verleih an, somit bleibt die sportliche Herausforderung zwar aus, aber wir konnten noch auf die Schnelle die bekannte Bleder Burg besichtigen, sowie eine Runde um den idyllischen See radeln.
Ein aktiver Tag verlangt nach einem ausgiebigen Dinner. Regionale Spezialitäten – ein Schlagwort das im hoteleigenen Restaurant eine neue Bedeutung bekommt. Ganz ehrlich, ich habe schon lange nicht mehr so sensationell gegessen.
Fazit: Der Golfplatz Bled ist das beste Beispiel dafür dass Royal nicht ein verstaubtes Relikt bedeutet, sondern modernes Golf in der Luxusvariante.

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