Hyatt Regency Grand Cypress

St. Andrews mit Schönwettergarantie

Um  1400  n.  Chr.  begannen  die  Einwohner  von St. Andrews in Schottland auf dem „Links“ bei ihrer schönen  Stadt  Golf  zu  spielen.  600  Jahre  später  spielen sie noch immer im Golf-Mekka an der schottischen Küste, bei viel Wind und Regen und selbst im  Hochsommer  oft  bei  kalten  Temperaturen. Diese  äußerlichen  Umstände  dürften  den 18-fachen  Major-Champion  Jack  Nicklaus  so geärgert haben, dass er im warmen Orlando, als Teil des  Grand  Cypress  Resorts,  St.  Andrews  neu  erschaffen  hat.  Herrliches  Links-Golf  im  Herzen  Floridas.

Direkt in der Walt Disney World biegt man von der Hauptstrasse rechts ab, fährt an einem freundlichen Schrankenwärter  vorbei  und  kommt  über  eine wunderschöne  Allee,  an  deren  Seiten  schon  die  ersten Bahnen des Platzes liegen, zum Clubhaus.  Typisch amerikanisch wird es, nachdem der Motor abgestellt wurde, der Kofferraum geöffnet und die Golfbags  ausgeladen  wurden.  Das  nächste  Mal  haben wir die Bags erst wieder beim Puttinggrün gesehen, wo sie schon auf einem E-Cart montiert waren, das mit Getränken bestückt auf uns gewartet hat. Der junge Herr hat uns dann noch das Parkplatzsuchen  abgenommen,  was  im  amerikanischen „free valet parking“ genannt wird. Ein Service, an das ich mich gewöhnen könnte. Im Pro-Shop gibt es ebenfalls klassisch für Amerika nicht nur  Souvenirs,  Schläger  und  Bälle,  sondern  dort werden auch die Greenfees verkauft. Man zahlt zwischen 79 und 125 Dollar Greenfee, was sich primär nach der Startzeit und deren Auslastung bemisst.

Jetzt aber rein ins Cart und auf zum ersten Abschlag des New Courses. Es ist eine interessante Erfahrung, man kennt die meisten Löcher oder sie kommen einem zumindest bekannt vor. Trotzdem  passt die Umgebung außerhalb des Golfplatzes mit den vielen  Bäumen  irgendwie  nicht  dazu.  Gleich  am
ersten  Loch  erkennt  man  das  Valley  of  Sin  und die Swilcan Bridge von der danebenliegenden 18. Spielbahn. Man spielt auf der 1 auch über den verwundenen Bach, den Swilcan Burn, aber es ist anders als in Schottland. Das Gras ist dichter, nein es ist perfekt. Es gibt auf dem ganzen Platz keine einzige braune Stelle. Die Fairways und die Grüns sind eine  Augen weide.  Herrlich  anzusehen  und  noch schöner zu spielen. Vereinzelt wurden in der grünen Wiese, dort wo normalerweise Rough ist, diese typischen kleinen Farne gepflanzt, die wie kleine Sitzpolster wirken. Also das muss man Herrn Nicklaus wirklich lassen, er hat den Platz perfekt kopiert.

Die Chinesen hätten es nicht besser machen können. Selbst der Wind war bei uns genau so lästig wie in Schottland. Natürlich mit dem einzigen Unterschied, dass dieser bei 25 Grad Lufttemperatur fast angenehm ist. Die Steinbrücken, die Potbunker und die riesigen Doppelgrüns täuschten die Sinne und ließen einen im Glauben, in einem perfekten St. Andrews zu sein. Das einzige, was mich wirklich ein bisschen enttäuscht hat war, dass auf dem sogenannten  „Road Hole“, dem 17. Loch, weder eine Straße, noch das „Old Course Hotel“ war. Aber dafür war es auch nicht kalt und es waren halb so viele
Golfer am Platz unter wegs, wie in der Wiege des Golfsports.

Zusätzliche 27 Spielbahnen

Am  nächsten  Tage  testeten  wir  die  weiteren  27 Löcher des Grand Cypress Resorts, ebenso aus der Feder von Jack Nicklaus: Diese, um es vorweg zu nehmen, sind klassische, gut gepflegte, komplett unterschiedliche drei Mal neun Loch. Wir begannen mit dem East Course, er hat relativ schmale Bahnen, die  sich  zwischen  Wasser  und  Bäumen  durchschlängeln.  Eines  der  schönsten  Löcher  ist  mit Sicher heit die Nummer 5. Es handelt sich um ein  relativ kurzes Par 3, das aber eine verdammt große Ähnlichkeit mit dem Inselgrün, der 17 des TPC Sawgrass  hat.  Zum  Glück  hatten  wir  etwas  weniger Wind als am Vortag, wobei auch der Ostkurs durch die  vielen  Bäume  viel  windgeschützter  liegt.  Der North Course täuscht einen am ersten Abschlag mit einem sehr kurzen Par 4 ohne wirkliche Hindernisse. Danach kam jedoch auf fast jedem Loch Wasser ins Spiel. Der Nordkurs ist sicher der weitläufigste, aber auch vom Courserating schwerste der Plätze. Es wird um die resorteigenen Gästevillen gespielt, die sich jedoch fernab von schlechten Schlägen erwiesen.  Besonders  schön  ist  das  letzte  Loch,  die Neun. Man spielt an der rechten Seite eines kleinen Sees entlang und beendet das Loch auf einem riesigen Doppelgrün, das direkt vor der Terrasse des Clubhauses liegt. Die andere Hälfte des Grüns und die andere Uferseite gehört zum Schlussloch des South Course. Die letzten 9 Loch des Südkursesgenossen wir umso mehr, da wir hier auf den ganzen 9 Loch nur zwei weitere Spieler sahen. Er ist eine perfekte Mischung der anderen beiden Kurse. Er hat wieder  sehr  viel  Wasser,  aber  diesmal  auch  viele Bäume und Sträucher, die einen komplett alleine wähnen. Man sieht eigentlich nie, wo das nächste Loch ist, oder wie es verlaufen könnte.

Das Hyatt Regency Grand Cypress Resort mit 815 Zimmern und Suiten verfügt über sieben Restaurants  und  Bars  und  liegt  ganz  in  der  Nähe  der  Orlando-Attraktionen  Magic  Kingdom,  Universal Studios,  Disney  MGM  Theme  Park,  Epcot  Center  und Sea World.

ExtraGolf

Alles über Reisen, Lifestyle, Golfplätze, Hotels, Destinationen, Golfausrüstung, Spa & Wellness und andere schöne Themen! Unsere Magazin erscheint seit 1994 in gedruckter Form - dies hier ist das Archiv der veröffentlichten Beiträge ....

© 2025 ExtraGolf & Reisen - Das Reisearchiv im Internet v 3.0